Der '''Wappenschild''' ist in der der zentrale bildliche Teil eines s. Alle auf dem Wappenschild angewandten Darstellungen sind unter dem Begriff (oder Wappenbild) zusammengefasst.
Ansicht
Ein Wappenschild wird immer aus Sicht des Trägers, also von hinten, betrachtet, so dass die auf einer Abbildung linke Seite als ''rechts'' bezeichnet wird, oft auch als ''vorne'', da der in der linken Hand getragen wurde und diese Seite des Schildes damit dem Gegner zugewandt war.
Funktion
Dieser Schild wird zum Darstellen von ern und benutzt und differenziert sich durch Form, Größe und Farbe und der Einteilung in Felder. Er ist nur ein Teil eines Wappens. Ihm werden Teile über, unter und neben dem Schild beigeordnet. Diese Teile sind nicht zwingend notwendig, aber beliebt. Es sind dies , die und die e.
Stellung
Der Wappenschild wird bevorzugt mit der Mittelachse senkrecht ausgerichtet. Das ist die Regel. In Ausnahmefällen kann der Schild auch geneigt (gelehnt) werden. In besonderen Fällen muss die Schrägstellung aber als ein besonderes Merkmal werden. Das trifft im Maße bei Ehewappen (einer speziellen Gruppe der ) zu. Oft werden Wappenschilde als ''angelegt'', ''angelehnt'' oder ''schräggestellt'' bezeichnet.
''Gelehnt'' wird ein Wappenschild blasoniert, wenn er nach rechts oder links geneigt ist. Diese Stellung ist schon seit dem Mittelalter von Siegeln, Grabdenkmälern und Münzen bekannt. Unabhängig von der Schräglage muss alles sich nach der Schildachse, die gedacht senkrecht zum oberen Schildrand steht, richten. Besonders bei der Schraffurdarstellung im Schwarz-Weiß-Modus ist diese Festlegung wichtig. Auch Wappenfiguren oder Wappentiere sind davon betroffen. Die Auffassung seit dem 18. Jahrhundert, dass die Lageseite von Bedeutung ist (zum Beispiel: Rechtslage für Gelehrte), ist unheraldisch.
Größe
Die Größe des Schildes im Verhältnis zum lässt auf die Zeitepoche (und Landesherkunft) der Darstellung schließen. Die Helmmitte wird als Wappenmitte angesehen.
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! Schild !! Helm !! Helmzier !! Epoche
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| 2 || 1 || 1 || Frühzeit
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| 6 || 5 || 4 || Hoch
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| 5 || 4 || 6 ||
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| 8 || 3 || 5 ||
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| 3 || 2 || 3 || Neuzeit
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Form
hochkant=2.0|mini|Beispiele verschiedener Schilde:26
1. Alte franz�sische Form ''(Franzosenschild)''27
2. Moderne franz�sische Form28
3. Ovale Form29
4. Rautenform ''(Damenschild)''30
5. Rechteckige Form31
6. Italienischer ''Rossstirnschild''32
7. Schweizer Form33
8. Englische Form34
9. Alte deutsche Form ''(Tartsche)''35
10. Polnische Form36
11. Iberische Form
Die Schildform ist ebenfalls zeit- und landesabhängig. Die weitaus meistverbreitete Form ist der spatenblattförmige ''Franzosenschild''. Es sind aber auch Formen wie ovale, herzförmige, runde und mit Speerruhe (s. ) gestaltete Schilde verbreitet. Auch sind dreieckige oder randverschnörkelte Schilde aus der Renaissance zu finden.
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!colspan="2"| Übersicht gängiger Wappenschildformen
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| Als Anpassung an den Reiterkampf mit eingelegter Lanze entwickelte sich im 11. Jahrhundert der mandelförmige Schild ''()''. Er sollte die dem Gegner zugekehrte Seite des Ritters schützen.
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| Im 12. Jahrhundert wurde die obere Rundung abgeflacht und der Schild hatte nun die Form eines auf die Spitze gestellten Dreiecks (gotische Form). Grund dafür dürfte der Topfhelm gewesen sein, der einen besseren Gesichtsschutz gewährte.
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| Im Verlauf des 13. und 14. Jahrhunderts wurden die Schilde kleiner und die Spitze verkürzt, sodass die Seiten nun eine starke Biegung aufweisen. Ursache dafür ist die weiter entwickelte Körperpanzerung, die den Schild zunehmend überflüssig machte, sodass er um 1375 als Schutzwaffe des Reiters überflüssig war ''(Französischer Schild)''.
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| Während des 13. Jahrhunderts bildete sich in Spanien eine Sonderform mit einer halbkreisförmig abgerundeten Spitze heraus, die einem U ähnelt. Diese entsprechend als ''Spanischer Schild'' bezeichnete Form ermöglicht eine besonders gute Raumaufteilung bei der Gestaltung.
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| Im 14. und 15. Jahrhundert kam als Turnierschild die rechteckige '''' auf, mit einem tiefen Ausschnitt, der Speerruhe, an der rechten Seite.
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| Im 15. Jahrhundert bekam die Tartsche durch Auszackung und Rollung der Ränder ein Aussehen, das später die n des Barock und Rokoko beeinflusste ''(Barockschild)''.
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| Der '''' des 16. Jahrhunderts wurde in Anlehnung an Schilde der Antike wiedereingeführt. Er findet sich als Damenschild.
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| Der '''' ist eine Schildform, die dem Stirn- oder Kopfschutz eines Pferdes nachgeahmt ist. Er tritt nur in der italienischen Heraldik auf.
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| Der '''' wurde für Frauen erfunden, weil es den en ungehörig erschien, dass eine Frau einen Kriegsschild führte. Er ist vor allem in der englischen Heraldik gebräuchlich.
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Weitere Wappenschildformen:
<gallery widths="80" heights="40">
HerbTarczaPL XIV.svg|14. Jh.
HerbTarczaPL XVd.svg|15. Jh. Frankreich
HerbTarczaPL XVIIa.svg|17. Jh.
HerbTarczaPL XVIIb.png|17. Jh. Barock
HerbTarczaPL XVIIIa.png|18. Jh. Rokoko
HerbTarczaPL XVIIIb.svg|18. Jh.
HerbTarczaPL XIXa.svg|19. Jh.
HerbTarczaPL XIXc.svg|19. Jh.
</gallery>
In der Neuzeit ist für afrikanische Wappen häufig der nach dem Volk der benannte spitzovale in Gebrauch gekommen. Beispiele sind die Wappen , , und .
Farbe
Die Farbgebung folgt den heraldischen Grundsätzen und wird als bezeichnet. Die Farbe wird real color oder aber durch schwarz/weiß ausgeführte Schraffuren und Punktierungen in besonderen Fällen ausgeführt. In den Anfängen waren es in die Figuren und Felder geschriebenen Abkürzungen der Farbe, oft unter Nutzung der lateinischen Bezeichnung.
Aufteilung des Schildes
Durch wird der Schild in '''' geteilt, die gemäß Vereinbarung einen speziellen Namen tragen und so für die Blasonierung eine wichtige Rolle übernehmen. Zur Teilung und Spaltung in werden auch die e, die Ausformungen der Trennlinien, gerechnet.
Prinzipiell ist der Schild in 9 ''Positionen'', die ''Gevierte'', geteilt, mit dem ''Herz'' in der Mitte ? ein kleiner Schild an dieser Stelle heißt '''' ? und speziellen Namen für die verschiedenen Bereiche. Die ''Schildteilung'' folgt bei einfachen ern diesen Linien. '''' nennt man einen mittig zwischen die unteren Felder eingeschobenen Zwickel oder eine Spitze (meist für später hinzugefügte Wappen).
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| Teilung in neun Felder
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| Teilung in vier Felder () mit
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| Schrägteilung von (oben rechts nach unten links wäre der Normalfall, der nicht blasoniert wird)
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| Spitzenschnitt
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Schild in Schild
In der werden auf dem Hauptschild kleinere Wappenschilde aufgelegt, um bestimmte Ehrungen oder Aussagen zu erreichen. Sind andere Schilde aufgelegt, wird der Hauptschild auch als ''Rückenschild'' bezeichnet. Von den Möglichkeiten werden folgende genutzt:- Darstellung des Wappenschildes, des Hauptschildes.
- Hauptschild ist mit einem belegt
- zusätzlich kann der Mittelschild mit dem belegt werden
- Der Hauptschild zeigt eine in Anordnung drei kleine Schilde; dann sind diese zu benennen mit
- Gnadenschild oder Ehrenschild am
- Herzschild für die Wappenmittelstellung und
- Nabelschild für das im gestellte Wappenschildchen. Der Schild liegt auf der .
- Eine andere Möglichkeit ist die Darstellung von im Hauptschild
- entweder in der Wappenmitte von einem oder
- in unterschiedlicher Anzahl über den Hauptschild in geordneter Stellung gestellt.
- Außerdem kann eine Wappenfigur mit einem Schild ausgestattet sein, im Besonderen entweder ein oder der mit dem (dieser kann auch als Schildträger einen Hauptschild als Brustschild tragen).
Blasonierung des Schildes
Falls mehrere Motive vorhanden sind, werden sie in der von nach links und von oben nach unten beschrieben, so dass die Position nicht mehr angegeben werden muss. Tierfiguren werden meistens nach vorne/rechts blickend dargestellt, so dass die Richtung nur im anderen Fall angegeben wird.
Wappenschild in der Philatelie
Wappenschilde wurden auch oft als Briefmarkenmotive verwendet. So wurden auch bei der ersten Briefmarkenserie Österreichs ? der sogenannten ? Wappenschilde als Symbole verwendet.
Literatur
Weblinks
- bei briefmarken-.de
Einzelnachweise
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